Tsambika Kloster - Impressionen
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Extra-Tipp: Bitte unbedingt den Artikel von Jirka Sörgel (Felo) unten lesen !!

Das Kloster Tsambika, liegt zwischen Kolymbia und Archangelos. Das eigentliche Kloster ist direkt an der Küstenstrasse (in einer Kurve), die Pilgerstätte (Wallfahrtskirche) ist oben auf dem Berg. Auf den Berg kann man heute hoch fahren bis zu einer Taverne, aber die letzten 300 Treppenstufen (Achtung, sehr mühsam, keine normalen Treppenstufen ...) muss man zu Fuss erklimmen. Die Legende über das Kloster steht unter den Bildern.

Die Wallfahrtskirche auf dem Berg, der Blick und die Treppe:

Das Kloster an der Strasse:

Legende über die Gründung: Es sollen Fischer eine Ikone am Tsambikastrand gefunden haben. Die ehrlichen Männer forschten in weiten Teilen des byzantinischen Reiches, um diese seinem Besitzer zurück zu geben. Dabei stellten sie fest, das eben diese Ikone, aus einer Kirche Zyperns verschwunden war. Sie brachten sie diese dorthin zurück. Die Fischer trauten Ihren Augen nicht, denn schon am nächsten Tag, fanden sie die Ikone wieder am Tsambikastrand.

Dies passierte mehrere Male. Die Ikone soll zu dem Fischer gesagt haben, er solle ihr auf dem Berg eine Kirche bauen. Da der Weg dort hin sehr mühsam und steil war, baute er eine Kirche unten im Tal und stellte die Ikone dort hinein. Diese Kirche heißt heute Kato (unten) Tsambika. Doch am nächsten Tag war die Ikone wieder verschwunden. Abermals, wurde sie von dem Fischer gefunden und äußerte wieder den Wunsch, in einer Kirche auf dem Bergl stehen. Da es sehr mühsam war, die Steine und Baumaterialien auf den Hügel zu tragen, mussten auch alle Bewohner der Gegend, auch kinderlosen Frauen mithelfen. Als das Kloster fertig war, wurden eben diese Frauen, zum Teil wie durch ein Wunder, schwanger. Obwohl ihnen bis dato der Kinderwunsch unerfüllt geblieben war.

So beschloss man, das diese Kinder, nach der Ikone, Tsambika (Mädchen) oder Tsambiko (Junge) genannten wurden. Übrigens ein Name, der In Griechenland nur in von Rhodos stammenden Familien zu finden ist  und bis in die heutige Zeit über die Großeltern an die Enkelkinder weiter vererbt worden ist.

In den folgenden Jahren, bis in die heutige Zeit, pilgerten Tausende von kinderlosen Frauen barfuss den steilen Weg hoch, in der Hoffnung, die wundertätige Ikone möge ihnen helfen.

 

 

Einen sehr, sehr schönen Artikel über Tsambika hat Felo (Feloxenia)  geschrieben. Der Artikel ist zu finden auf Felos-Page, und zwar genau hier:
http://www.beepworld.de/members71/feloxenia/tsampika.htm

und ist von: © Jirka Sörgel, Siedlung 6, D-15806 Telz 


"Tsampika oder Tsampikos?"
Wer diese beiden Namen liest, wird im ersten Augenblick überlegen, da sie fremd erscheinen. Das glaube ich gern; sind sie doch auf der Roseninsel Rhodos beheimatet. Um diese Namen Tsampika und Tsampikos gibt es eine wunderschöne Legende, die der Gast bei seinem Besuch auf Rhodos erfahren kann. Konkret in Kolymbia, etwa 20 bis 25 Kilometer von Rhodos-Stadt entfernt. Auf einem sehr, sehr hohen und nur mühsam erreichbaren Berg steht hier eine kleine Kapelle. Die Kapelle von Tsampika. 
Man sagt, dass Frauen aus der Umgebung diesen beschwerlichen Weg zu dieser kleinen Kapelle auf sich nehmen, wenn ihr Kinderwunsch bislang unerfüllt blieb. Manch einer meint, sie nähmen noch eine zusätzliche Last mit nach oben, wenn sie die vielen, vielen Stufen ab halber Höhe des Berges steigen. 

Doch damit ist die Prüfung für diese Frauen noch nicht beendet. Nein, sie verbringen eine Nacht in dem Nebenraum der Kapelle. Frauen, bei denen sich nach dem Besuch dieser kleinen, beschaulichen Kapelle ein Kind einstellt, benennen es nach jener – Tsampika für ein Mädchen, Tsampikos für einen Jungen.
Tsampika oder Tsampikos, Felo oder Feloxenia, Meer oder Berge, Kreta oder Rhodos. - All diesen Vergleichen ist gemeinsam, dass sie in Hellas miteinander verbunden sind. Sie spiegeln einen Hauch Griechenlands wider. 
Seit vielen Jahren bereise ich Griechenland. Meine besondere Vorliebe gilt der Insel Kreta. Kreta – mit all seinen Bergen und dem Meer. Und wer die Erzählung „Die Kraft des Meeres“ von mir kennt, der weiss, dass ich mich für das Meer entschieden habe.
Die Schritte zur Kapelle von Tsampika waren sehr anstrengend. Ich bin morgens losgelaufen, da gab es noch keinen Felo – und noch keine Feloxenia. Die Eukalyptusallee von Kolymbia tat mir gut. Sie spendete mir einen Vorschuss des Schattens für den darauffolgenden sehr heissen und sonnigen Weg. 

Ich wollte diesen Berg erklimmen, die Hunderte von Treppen besteigen, um an den Ort zu geraten, wo Frauen sich sehnlichst für ein Kind baten. Meine Last war nicht schwer. Nur mit einer Wasserflasche bepackt, machte ich mich auf den Weg. Durch kleine Strassen, durch Olivenhaine, über Brachfläche bis hin zur großen Hauptstrasse. Es sollte noch ein längerer Fußmarsch werden, ehe eine kleine steile Strasse links heraufbog. 
Asphaltierte Strasse, stellenweise in Schlängelform. Ab und zu überholte mich ein Auto, das das gleiche Ziel anstrebte – oder es kehrte eines zurück. Vom Parkplatz waren es dann noch ca. 300 m (vielleicht mehr oder auch weniger), bis sich eine Taverne eröffnete. Das war gut, sehr gut sogar! Eine Taverne auf halber Höhe des zu besteigenden Berges. 
Völlig durchschwitzt und auch erschöpft begab ich mich in dieses schön gelegene Lokal. Der Ausblick auf die umliegenden Niederungen und Dörfer, wie z. B. Richtung Afandou, ließen meine Gedanken sich sammeln. Das Glas mit kühlem Frappé war ein Genuss. Gut eine halbe Stunde später vollzog ich die Schlußetappe. Jede Stufe der Treppe wurde gewichtig, jeder Schritt fiel mir schwer. Es war unübersehbar, seinem Ziel nähergekommen zu sein. 
Die Laufzeit betrug noch einmal gut 15 bis 20 Minuten. Sicher, für ältere oder gehbehinderte Menschen ist Tsampika ein interessantes Ausflugsziel, doch sollten sie aus Gründen der Vernunft, ihr Ziel an der schönen Taverne setzen.
Die letzten Stufen vor der Kapelle ließen mich erkennen, dass nun auch der Schatten aufhört. Es ist unglaublich, aber wahr – die Kapelle von Tsampika stand wie auf einer Lichtung. Meine Beine waren nicht wirklich erschöpft, doch fühlte ich mich auf diesem Berge wie gebremst oder gelähmt. Möglicherweise war es auch die Ehrfurcht vor dem, was mich erwartet. 
Klein, schlicht und einfach – das war die legendenumworbene Kirche. Diese Kirche, die für viele Frauen der letzte Hoffnungsschimmer für ein Kind war – und vielleicht auch noch ist. 
Der dunkle Aufstieg zur kleinen Kapelle ist ein Weg zur Hoffnung, zum Licht. Ein solch sonnenüberfluteter Platz, wie jener, wo die Kirche steht, verleiht sehr viel Hoffnung, Wärme und Glück. 
Mit einem zufriedenen Lächeln und einer sich ausbreitenden Ruhe ging ich um die gesamte Kirche. Mein Blick verfehlte nicht den Strand von Tsampika, einem der schönsten Strände auf Rhodos. Es war wohltuend, dieses blaue Meer zu sehen und den Anblick zu geniessen. 
Die Kapelle von Tsampika mag ein Wallfahrtsort für rhodische Frauen sein, für den Touristen ein Ausflugsziel. Und für mich? Vielleicht ein Ausflugsziel, vielleicht aber auch ein hoffnungsvoller und glücksbringender Platz.
Durch das Auftanken der Sonne, dem Anblick des Meeres gelang es mir, die zahlreichen und auch numerierten Stufen wieder hinabzusteigen. Mit einer großen Portion Hoffnung kehrte ich noch einmal in die Taverne ein, um mich anschließende dem Strand von Tsampika zu widmen. Um meine Hoffnung, die ich auf dem Gipfel des Berges geschöpft hatte, mit der Kraft des Meeres zu stärken. 
Tsampika oder Tsampikos – Mädchen oder Jungen. Es stellt sich hier nicht die Frage, ob ein Junge oder ein Mädchen geboren wird, im Vordergrund steht die Weitergabe des Lebens. Einem neuen Erdenbürger das Leben schenken, ausgestattet mit viel Liebe, Wärme und Herz. Und in Frieden.
Menschen, die zur Kapelle von Tsampika wandern, benötigen die Stärke eines Mannes, um die Hürden zu überwindern – die zarte Seele einer Frau, um die Schönheiten der Natur zu erkennen. 
Nur den harten oder nur den zarten Teil einer Sache wahrzunehmen, bedeutet gleichzeitig trennen. Und nicht die gesamte Einheit zu sehen. Was wäre Kreta ohne das Dikti-Gebirge und die weissen Berge, sondern „nur“ eine flache Insel im Mittelmeer? Was wäre Rhodos ohne Altstadt oder ohne der Akropolis von Lindos? Für mich kaum vorstellbar. Berge, Meer, Inseln, Festland, Natur – all das sind Komponenten, die einander harmonieren und für uns Hellas ausmachen.
Ob Felo oder Feloxenia, beides sind Komponenten von mir, die mich im gesamten wiedergeben. Und wenn die zarte, weiche Seite überwiegt, so repräsentiert sie die Ausgewogenheit des Meeres, der Wärme und des Lichts. Berge kann man nicht versetzen, Meere sollte man nicht stilllegen. Licht und Wärme braucht ein jeder.
Tsampika und Tsampikos – ich mag sie beide, ein Inbegriff für Hoffnung.
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